SCHREI AUF e.V.

Lebenslänglich

Datum, Ort: 19.10.2019 Mönchengladbach

Verantwortliche Person: Doro Frings

Beteiligte Personen: Doro Frings, Andre Freitag, Annie Hinzen, Malte Claus, Laura Heyer, Tim Koehler, Martin Bolten, Manuel Brockers

Wir wollten uns performativ mit den Auswirkungen der Zeit auf verschiedene Bereiche unseres Lebens beschäftigen. Wir wollten einen Raum erschaffen, der den Zuschauer mit diesen verschiedenen Auswirkungen konfrontiert. Jeder Darsteller hat sich dabei auf einen Bereich konzentriert. Der Teufelskreis zwischen Arbeit und schlafen in einer Dauerschleife, Meditation und Ruhe in einem düsteren gewand, Chaos und Ordnung prallen immer wieder aneinander. Der Zuschauer ist dabei mitten im Geschehen und wurde teilweise auch Teil davon, indem die Darsteller mit ihnen spielerisch agiert haben. Die Räumlichkeiten wurden durch einen Rundgang verbunden, so dass die Zuschauer immer wieder die Perspektive ändern konnten. Die Räume waren mit sehr vielen Uhren dekoriert und als Soundkulisse drangen aus tragbaren Boxen tickende Geräusche, gerade so laut, dass es für eine gewisse Unruhe sorgte.

Am 19.10.2019 haben wir vom performance Team des Schrei auf eV unsere performance ‘lebenslänglich’ im Schrei auf Hauptquartier auf der Waldhausenerstr 62 aufgeführt. Es gab zwei Vorstellungen: 15-17h und 19-21h

Die Türe öffnete einer unserer Helfer. Direkt hinter der Tür saß Doro Frings auf einem Stuhl, in business Kleidung und mit einer großen “bahnhofs”uhr, welche sie wie eine Aktentasche umhertrug. Auf dem Boden waren pfeile, welche den Zuschauern die Richtung Angaben. Sie führten an der ersten performerin vorbei, in die Räumlichkeiten. Die Diele war die erste Etappe. Hier waren die Wände mit Kalenderblättern ‘tapeziert’ und ein Gästebuch lag auf einem beleuchteten Podest. Der nächste Raum war der meist besuchte und aktivste Raum. Hier befanden sich einige Sitzgelegenheiten für die Gäste, an denen unter anderem selbst gebastelte “Schrei Auf Magazine” ausgelegt waren. Der ganze Raum war mit Uhren verschiedenster Arten gefüllt. Wanduhren, Standuhren, Weckern etc. In einer Ecke stand ein Schreibtisch, an dem Andre Freitag saß. Er war unser “Schriftsteller”, der seine Geschichte auf einer Schreibmaschine auf Papier bringen sollte und dabei immer wieder Konflikte bekam, da er keine Ruhe dazu fand. Er war der Kontrast zum meditierenden ” Tod”,welcher von Malte Claus gespielt wurde, welcher am anderen Ende des Raums saß und beängstigende Ruhe ausstrahlte. Neben im, an der Wand war ein Countdown zu sehen, welcher an die Wand projiziert wurde. Dieser Countdown entsprach der Länge der performance. Im nächsten Raum hatte der Möglichkeit wieder eine Möglichkeit zu verweilen. Hier befand sich ein Tisch auf dem ein Puzzle ausgelegt war, auf dem Taschrnuhren das Motiv bildeten. Dieses wurde sehr intensiv von mehreren Gästen genutzt. Hier führte es dann nach Draußen in den Innenhof. Die erste Station bildete hier ein Bett, in dem sich Annie Hinzen “schlief”. Sie bildete den Kontrast zu der ersten Darstellerin am Eingang. Während der performance wechselten die beiden immer wieder die Plätze. Die Arbeiterin ging zur Arbeit, lief mal schnell, mal langsam durch die Räume, bis sie am Bett angelangte. Hier zog sie ihren Arbeitsanzug aus, und legte sich ins Bett. Währenddessen stand die schlafende performerin auf, zog sich die soeben abgelegte Arbeitskleidung über und ging zur Arbeit – sprich auf den Stuhl am Eingang. Zeitgleich liefen Laura Heyer, welche die Unordnung darstellte und Tim Koehler, welcher die Ordnung darstellte, hintereinander durch alle Räume und sorgten immer wieder für Chaos und ordnung/Ärger und Spaß. Im großen Raum sorgten der Schriftsteller und der Tod für ein Wechselbad der Gefühle. Der eine starrte mit durchdringenden Blicken, der andere steckte jeden mit seiner Unzufriedenheit an.

Das alles geschah zeitgleich und sorgte beim Zuschauer für Unruhe. Jeder Gast hatte jederzeit dir Möglichkeit die performance wieder zu verlassen. Die meisten ließen sich jedoch in den Bann ziehen und blieben bis zum Ende.

Es gab sehr viele positive Reaktionen. Viele wurden zum Nachdenken angeregt oder konnten mit den Darstellern mitfühlen. Viele Gäste hatten große Freude daran ein Teil der performance zu werden und ließen sich auf das Spiel ein. Andere wiederum beobachteten das Geschehen gebannt.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

© 2024 SCHREI AUF e.V.

Thema von Anders Norén