SCHREI AUF e.V.

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Sound Performance, Action Painting, Tanz

30.05.2019, Kulturmarkt am Theater Mönchengladbach

Projektleitung:Laura Heyer

Beteiligte Person/en (mit Rollen) :Performance Team 2019, Will Gill, Henry Skibbe

Kooperationspartner: Roman Boehr

Im Rahmen des Kulturmarktes 2019 am Theater Mönchengladbach in Mönchengladbach-Rheydt am 30.05.2019 lud der Veranstalter und Musiker Roman Boehr das Performance Team 2019 ein, eine 30 minütige Performance zu präsentieren. Die Gruppe setzte sich daraufhin zusammen und sammelte Ideen. Action Painting ist ein bereits bekanntes Gebiet für SCHREI AUF e.V. und sollte auch dieses Mal eingesetzt werden. Hinzu kam das Gebiet Kontakt-Improvisation, Improvisationstanz im Allgemeinen und Noise Music. Aus diesen verschiedenen Medien entwickelte sich die Performance „KONTAKT“, die erneut aufgriff, womit wir schon lange gearbeitete haben: Wie kehren wir unser Inneres nach außen? Was geschieht zwischen Erleben und Handeln? Und wie kann genau dieser Prozess künstlerisch manifestiert werden?

Der Vorhang öffnete sich. Auf der Bühne stehen vier Personen auf weißen Laken. Auch die Innenwände sofern vorhanden der Bühne wurden mit weißen Laken überzogen. Vor der Bühne lagen punktuell weitere Haufen weißer Laken auf dem Boden. Ein Darsteller verteilte unter den Zuschauern Capes, die sie vor Farbe schützen sollten. Jonas Gladbach und Michelle Skropke entwickelten live Sounds und Klänge, die den Startpunkt der Performance angaben. Die zwei anderen Darsteller auf der Bühne zeigten eine Kontakt-Improvisation, bei der beeinflusst durch die Sounds und Klänge allmählich Farbe zum Einsatz kommt. Durch die Bewegungen und Berührungen der beiden entstanden Abdrücke ihrer farbigen Körper auf dem Boden, an den Wänden und auf dem Körper des Partners. Nach und nach traten weitere Darsteller links und rechts an der Bühne vorbei nach vorne und breiteten die auf dem Boden liegenden weißen Laken aus. Die Darsteller brauchten dann Eimer voller Farbe zum Schauplatz. Gelenkt durch die Musik begannen die Darsteller sich zu bewegen und dabei die Farbe in den Eimern zu verwenden, sodass sie mit jeder Bewegung farbige Abdrücke auf den Laken, auf ihren Körpern und auf den Körpern der anderen DarstellerInnen hinterließen. Die Abdrücke und damit die Positionierung des Körpers, die Körperhaltung war ein  Ausdruck der Emotionen, die durch die Musik entstanden und durch den Körper dargestellt wurden. Die Musik bestimmte die Bewegungen der Darsteller und führte zu einem ständigen Wechsel aus Ruhe und Harmonie und Eskalation und Verstörung. Die DarstellerInnen motivierten die  Zuschauer dazu, sie als „Pinsel“ oder  „Stempel“ zu verwenden und weitere Laken auszulegen, sodass bei zunehmenden Abdrücken und Bemalungen bzw. zunehmenden Bewegungen und Interaktionen ein riesengroßes Gemälde entstand, das alle Laken und alle kleinen Gemälde miteinander verband. Je mehr Farbe hinzukam, desto unkenntlicher waren die einzelnen Körper der DarstellerInnen. Sie verschmolzen zu einer farbigen, schleimigen Masse, aus der hin und wieder Arme, Beine und Köpfe hervorstachen.

Am Anfang der Performance herrschte auf dem gesamten Platz Stille. Die ZuschauerInnen wussten nicht, was sie erwarten würde. Nachdem die Farbe auf den Platz gebracht wurde, rutschten die Ersten bereits ein paar Meter weiter zurück. Die Capes, die die Besucher vor Farbe schützen sollten, wurden dankend angenommen. Im Laufe der Performance, mit steigender Intensität der Musik und der Bewegungen und mit steigendem Verbrauch der Farbe, fingen die ZuschauerInnen an, an der Performance teilzunehmen und selbst mit der Farbe zu spielen. Die Angst, sich schmutzig zu machen oder beobachtet zu werden, wurde von einer nahezu kindlichen Freude überwältigt. Einige der ZuschauerInnen stürzten sich sogar in die farbige Masse der PerformerInnen und wurden dadurch selbst Teil dieser Masse.

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