SCHREI AUF e.V.

Cirque de Cris

Datum, Ort: 27.10.2018, Projekt 42, Waldhausener Straße 42, Mönchengladbach

Projektleitung: Laura Heyer

Beteiligte Person/en (mit Rollen) : Das Ensemble des Theaterstücks „HÄSSLICH“

Kooperationspartner: Projekt 42, Roman Boehr

Für einen Termin der Veranstaltungsreihe „Vintage Nights“ von DJ und Musiker Roman Boehr im Projekt 42 wurden das Ensemble des Theaterstücks „HÄSSLICH“ angefragt, die Veranstaltung mit einer performativen Darbietung zu begleiten. Aufgrund der wenigen Vorbereitungszeit musste recht zügig ein Konzept erarbeitet werden. Das Ensemble traf sich zu einem Brainstorming und entschloss sich nach einiger Zeit für das Thema „Zirkus“. Passend zu der Musik des Abends, Soul-/Jazz-/Funk – und Latin-Beats aus den 60er und 70er Jahren, sollte auch die Performance selbst und die Kostümierung den Vintage-Vibes entsprechen. „Burlesque“ kam dabei als Inspiration immer mehr in den Fokus. Damit war die Idee für die Performance eigentlich weit von dem entfernt, was die Gruppe im letzen Jahr praktiziert hat. Dennoch wollte sie sich dieser Herausforderung stellen.

Während einer Probe wurden Abläufe erarbeitet und Szenen entwickelt. Die Gruppe einigte sich ansonsten darauf, sich zwar an einem Rahmen zu orientieren, aber im Großen und Ganzen den Fokus auf Improvisation zu setzen. Es entstanden unterschiedliche Rollen, darunter drei Burlesque-Tänzerinnen an Metall-Ringen, ein Panther, die Zirkusdirektorin, die Clowns und der seltsame schwarze Mann mit seiner Lichtpeitsche, die während der Veranstaltung miteinander agierten.

Im Vorhinein wurden Korsetts gekauft, Kostüme entwickelt und am Abend vor der Veranstaltung fleißig Haare geflochten, um über Nacht kleine Locken zu erzeugen.

Aufwendiges Make-Up, viel Haarspray, enge Korsagen, bunte Stoffe und viele kleine Extras. Vor allem Kostüm und Maske nahmen bei dieser Performance viel Zeit in Anspruch, was sich am Ende aber zu lohnen schien.

Kurz vor Beginn der Veranstaltung erhielt die Gruppe ein Coaching von einem Clown.

Die drei Bourlesque-Tänzerinnen an den Ringen eröffneten die Performance. Es folgte eine Szene mit der Zirkusdirektorin, dem Clown und dem Panther, in welcher der Panther von der Zirkusdirektorin dazu gebracht werden sollte, ein paar Tricks vorzustellen, diese aber ständig vom Clown unterbrochen und verärgert wurde. Auch der Panther wollte nicht recht kooperieren und lief irgendwann davon. Während des restlichen Abends improvisierte die Gruppe wie vereinbart. Hin und wieder wurde die Bühne genutzt, um Partygäste mit in die Performance zu integrieren. Der Veranstalter Roman Boehr hatte im Vorhinein das DJ-Pult in der Mitte des Raumes aufgebaut, wodurch die Tanzfläche zwangsweise zu einem Kreis wurde ähnlich wie im Zirkuszelt.

Die Gäste ließen sich von den verschiedenen DarstellerInnen animieren und motivieren, die Stimmung war ausgelassen und zum Ende hin nahezu ekstatisch bis eskalativ. Wir waren dankbar dafür, einen Einblick in eine andere Welt der Darbietung und Performance erhalten zu können. Bisher hatten wir erst ein Mal im Club performt, allerdings unter einem ganz anderen Thema. Es war interessant, wie sich die Erwartungen und Anforderungen der Gäste auf einer Party von den Erwartungen an ein Theaterstück oder einer anderen Performance unterscheiden. Auf einer Party darf der Animationsteil als Kernpunkt einer improvisierten Performance und der direkte Kontakt zu den Gästen nicht unterschätzt werden.

Für uns war die Performance eine lehrreiche Erfahrung und eine gute Grundlage für weitere Überlegungen.

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